Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25
letzte Aktualisierung am: 07.10.2024
BA- und MA-STUDIENGÄNGE Vorderasiatische Archäologie
- Dr. Albert Dietz, Institut für Vorderasiatische Archäologie
Tel. 089/2180-5496, albert.dietz@lmu.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Studienberatung und Studiengangskoordination Master Vorderasiatische Archäologie
- Corinna Mairhanser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Spätantike und Byzantinische Kunstgeschichte
Tel. 089/2180-, corinna.mairhanser@lmu.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Für alle Lehrveranstaltungen besteht eine Anmeldepflicht vor Beginn der Vorlesungszeit (Termine).
Die Kursanmeldung erfolgt ausschließlich über das Online-Portal LSF ("Lehre, Studium, Forschung") --> "Lehrveranstaltungen belegen/abmelden".
Belegfrist für alle Veranstaltungen: Mo. 23.09. - Mo., 07.10.2024
Übersicht Lehrveranstaltungen der VAA im WiSe2024/25
Stundenplan WiSe2024/25
!! Änderung: die Übung von Der. Simone Mühl beginnt am 29. November !!
Vorlesungen
Die Entstehung der Hochkulturen: Das 3. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien
Adelheid Otto
Montag, 16-18 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, HS M114
Beginn: 14.10.2024
Ende: 03.02.2025
Abstract:
Im frühen dritten Jahrtausend stellt Vorderasien ein Fleckenteppich von Stadtstaaten dar, die intensive Kontakte pflegen und miteinander konkurrieren. Mit den akkadischen Königen entsteht erstmals ein zentral gelenktes Großreich, das vom Mittelmeer bis zum Zagrosrand expandiert. Die Vorlesung bietet einen kulturhistorisch ausgerichteten Überblick über die Entwicklungen dieser Zeit anhand der materiellen Kultur mit einem Fokus auf dem Leben in frühdynastischen Stadtstaaten und den impliziten Vorstellungen, Ängsten und gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Bevölkerung, Frauen wie Männer, wie sie uns vor allem durch Siegelbilder und andere Darstellungen überliefert wurden.
Einführungsveranstaltungen
Vorlesung und Übung
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (für BA Alter Orient)
Adelheid Otto
Mittwoch, 9-12 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 16.10.2024
Ende: 05.02.2025
Abstract:
In diesem Kurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung in Vorderasien von 10.000 -300 v. Chr. vermittelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mesopotamien und den benachbarten Kulturen. Ziel der Veranstaltung ist es, solide Grundkenntnisse auf dem gesamten Gebiet der Vorderasiatischen Archäologie zu vermitteln. Die geschieht zunächst in Form eines chronologischen Überblicks, dann in thematischen Blöcken zu Siedlungswesen, Götter, Sprachen und Ethnien, Bauwerkstypen, Bildkunst, Keramik, Forschungsgeschichte, Chronologie u.a.m. Am Ende des Einführungskurses wird der Lernerfolg in einer Klausur geprüft, darüber hinaus wird aktive Mitarbeit in den Stunden erwartet.
Der Kurs ist primär für BA-Anfänger gedacht, eignet sich aber auch zur Vertiefung für MA-Studierende und fachfremde Fortgeschrittene
Vorlesung
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (für BA Archäologie: Europa und Vorderer Orient)
Adelheid Otto
Dienstag, 9-12 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, HS A120
Beginn: 15.10.2024
Ende: 04.02.2025
Abstract:
Die Vorlesung "Einführung in die Vorderasiatische Archäologie" kann nur in Verbindung mit der Vorlesung "Einführung in die Vor- und Frühgeschichte: Ältere Perioden" belegt werden (= 6 ECTS). Die beiden Vorlesungen finden als Blockvorlesungen statt (abwechselnd 3-stündig VuFG und 3-stündig VAA).
Die Vorlesung führt in die Archäologie, Geschichte und Kulturen des Alten Orients ein. Sie vermittelt grundlegende Kenntnisse der Naturräume, Perioden und politischen Systemen und zeigt, wie die Vorderasiatische Archäologie vorrangig mithilfe der materiellen Hinterlassenschaften, ab dem 3. Jahrtausend zudem unter Zuhilfenahme von Schriftquellen, die altorientalische Vergangenheit des Zeitraums von ca. 10.000-300 v. Chr. rekonstruiert.
Tafelübung
Methodische Grundlagen der archäologischen Fächer I: Typologie, Chronologie, Karten
(für BA Archäologie)
Kai Kaniuth / Ken Massy / Kristina Junker / Julius Fagner
Montag, 8-10 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, M014
Beginn: 14.10.2024
Ende: 03.02.2025
Abstract:
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen werden die grundlegenden Methoden der verschiedenen archäologischen Fachrichtungen, z. B. Typologie, Chronologie und Kartierungen, vorgestellt und anhand von Beispielen erläutert.
BA Archäologie: Es müssen beide Tafelübungen belegt werden!
Tafelübung
Methodische Grundlagen der archäologischen Fächer II: Stil- und Bildanalyse
(für BA-Archäologie)
Kai Kaniuth / Ken Massy / Kristina Junker / Julius Fagner
Montag, 10-12 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, M014
Beginn: 14.10.2024
Ende: 03.02.2025
Abstract:
Im Fokus dieser Lehrveranstaltungen stehen Fragen der Stilanalyse sowie des Verständnisses von Bildwerken aller beteiligten archäologischen Fachrichtungen. Diese werden anhand von Beispielen erläutert.
BA Archäologie: Es müssen beide Tafelübungen belegt werden!
Übung
Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
Dozierende: Kai Kaniuth / Ken Massy / Kristina Junker
Freitag, 8–10Uhr
Schellingstraße 12, Raum K 001
Beginn: 18.10.2024
Ende: 07.02.2025
Abstract:
Die Übung richtet sich an Studienanfänger im 1. Semester der Bachelorstudiengänge "Archäologie" und "Antike und Orient" und kann nur in Kombination mit der Übung " Formulieren, Vortragen und Präsentieren " belegt werden. Es werden die grundlegenden Techniken eingeübt, die für ein erfolgreiches Studium wichtig sind:
- Literaturrecherche und -verwaltung
- Publikationsarten und korrektes Zitieren
- Einsatz von Software im wissenschaftlichen Bereich
- Archäologie-Studium und Praktika
- Berufsfeld
Übung
Formulieren, Vortragen und Präsentieren
Kai Kaniuth / Ken Massy / Kristina Junker
Freitag, 10–12 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K 001
Beginn: 18.10.2024
Ende: 07.02.2025
Abstract:
Die Übung richtet sich an Studienanfänger im 1. Semester des Bachelorstudiengangs "Archäologie" und "Antike und Orient" und kann nur in Kombination mit der Übung "Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens" belegt werden. Es werden die grundlegenden Techniken eingeübt, die für ein erfolgreiches Studium wichtig sind:
- Vortrags- und Präsentationstechniken
- Verfassen von schriftlichen Arbeiten
Seminare
Hauptseminar/Seminar
Greifvögel, Raubtiere, Skorpione und anderes wildes Getier in Mesopotamien
Adelheid Otto & Walther Sallaberger
Mittwoch, 16–18 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 16.10.2024
Ende: 05.02.2025
Abstract:
In Mesopotamien waren wilde Tiere sicher seltener als Schafe, Ziegen und andere domestizierte alltägliche Tiere. Dennoch ist sowohl die archäologische Bilderwelt, als auch die sprachliche Bilderwelt voll von wilden Tieren, die jenseits ihrer Lebenswirklichkeit eine große Bedeutung auf symbolischer, ritueller und magischer Ebene hatten. Beispielsweise verkörpern Löwen, Geier oder Skorpione Kräfte, die damals viel öfter thematisiert wurden, als die Paläozoologie das erwarten lassen würde. Adler und Löwe finden sich bei Königen und Göttern, doch nicht nur dort, Geier bei den Gefallenen, Skorpione oder Schlangen erscheinen nie besonders prominent, doch in ganz unterschiedlichen Kontexten, man denkt auch an Leoparden oder Bären. Einen erheblichen Mehrwert versprechen wir uns, wenn wir die jeweilige Quellengruppe, Bildkunst und Texte, gemeinsam auf die Bilder wilder Tiere untersuchen. Dies muss vor dem Hintergrund der Verbreitung sowie der Verhaltensweisen und Interaktionen mit Menschen erfolgen (archäozoologische Funde, Lebensräume, Dokumentation in Urkunden).
Das Seminar ist für Master-, Promotions- und fortgeschrittene Bachelor-Studierende gedacht, die bereits Vorwissen in Vorderasiatischer Archäologie und Assyriologie haben. Andernfalls kontaktieren Sie bitte die Dozierenden im Voraus und besprechen Sie, ob die Teilnahme sinnvoll ist.
Proseminar
Mesopotamien im 3. Jt. v. Chr.: Die Menschen in Gesellschaft, Handel, Religion und Verwaltung anhand von Siegeln und Siegelabrollungen
Adelheid Otto
Dienstag, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 15.10.2024
Ende: 04.02.2025
Abstract:
Viele Menschen, die in der Gesellschaft eine bestimmte Rolle einnahmen, als Händler fungierten oder im Tempeldienst und Verwaltung arbeiteten, besaßen Siegel. Deren vielfältige Bilder, die die Positionen der Menschen innerhalb der Gesellschaft ebenso spiegeln wie die privaten Ängste und Hoffnungen, in Kombination mit den gesiegelten Objekten (Magazintüren oder Warenbehältnisse wie Säcke und Kisten, Tontafeln oder Verwaltungsdokumente) geben einen hervorragenden Einblick in die Kulturgeschichte des dritten vorchristlichen Jahrtausends.
Einführende Literatur:
- Dominique Collon, First Impressions, London 1987/2006.
- Pierre Amiet, La Glyptique Mésopotamienne Archaïque, Paris 1961/1980.
Proseminar
Mari. Eine Stadt und ihre Rolle zwischen Syrien und Mesopotamien
Albert Dietz
Mittwoch, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 16.10.2024
Ende: 05.02.2025
Abstract:
Mari (heute: Tell Hariri) liegt am mittleren Euphrat in Syrien, nahe der Grenze zum Irak. Auch in der Antike war Mari durch seine Lage immer eine Schnittstelle zwischen Reichen. In diesem Seminar soll die Archäologie, Geschichte und Bildwelt des einflussreichen Zentrums vom 3. Jt. bis zu seiner Zerstörung durch Hammurapi von Babylon betrachtet werden.
Einführende Literatur:
- A. Quertinmont – S. Cluzan (Hrsg.), Mari en Syrie: renaissance d’une cité au 3e millénaire (Morlanwelz 2023).
Voraussetzungen:
Beherrschung der französischen Sprache ist von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Eine wichtige Fähigkeit des wissenschaftlichen Arbeitens ist der Umgang mit Texten in jeder Sprache. Daher soll im Proseminar auch geübt werden, Informationen aus Texten zu entnehmen, die man selbst nicht versteht.
Übungen
Die Rezeption des Alten Orients. Von der Antike bis heute
Albert Dietz
Donnerstag, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 17.10.2024
Ende: 06.02.2025
Abstract:
Ob Baal, Pazuzu und Lamaštu, Gilgameš, Nebukadnezar und Kyros, oder Ur, Ninive und Babylon. Die Faszination mit den Göttern, Gesellschaften und Personen des Alten Orients hält seit der Antike bis heute an. Rezeptionen sind zahlreich und wir können sie in der Literatur, der Architektur, der Malerei, der Musik und dem Kunsthandwerk wiederfinden. Doch ist dies nicht immer offensichtlich, da die Aufnahme dieser Einflüsse nicht unbedingt mit der antiken Realität übereinstimmte. Im Laufe dieses Kurses soll an verschiedenen Beispielen, von der Antike bis in die Neuzeit, die Rezeption des Alten Orients untersucht werden. Was sind wiederkehrende Themen oder Figuren, die immerzu aufgenommen werden, wie objektiv sind Adaptionen und was löste die Faszination aus? Auch die Präsenz des Alten Orients in der heutigen Popkultur soll näher ergründet werden.
Einführende Literatur:
- F. N. Bohrer, Orientalism and Visual Culture: Imagining Mesopotamia in Nineteenth-Century Europe (Cambridge/New York 2003).
- K. Droß-Krüpe – A. Garcia-Ventura – K. Ruffing – L. Verderame (Hrsg.), Orientalist Gazes: Reception and Construction of Images of the Ancient Near East since the 17th Century, wEdge 3 (Münster 2023).
Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta.
Wie Archive durch Digitalisierung zum Leben erweckt werden (mit Exkursion nach Berlin)
Simone Mühl
Blockveranstaltung
Freitag 8.11. + 6.12.2024 und 10.01.2025 (jeweils 12-16 Uhr.); Exkursion voraussichtlich von 17.-19.01.2025
Schellingstraße 12, Raum K427
Abstract:
In der Übung „Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta“ werden wir uns mit der Rolle von Archiven bei der Erforschung der assyrischen Residenzstadt Kar-Tukulti-Ninurta befassen. Teile der antiken Stadt, heute bekannt als Telul al-Aqr im Irak, wurden zwischen 1913 und 1914 unter der Leitung von Walter Bachmann im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft freigelegt. In den späten 1980er Jahren folgten Grabungskampagnen der FU Berlin (Reinhard Dittmann) und 2001 arbeitete schließlich ein Team des SBAH (Burhan Shakir) am Fundort.
Im Kurs wird die Möglichkeit geboten, mit dem Archivmaterial des Teilnachlasses von Walter Bachmann zu arbeiten. Durch praktische Übungen wird der Umgang mit Archivmaterial und Digitalisaten vorgestellt ebenso wie ihre Zugänglichmachung. Die Teilnehmenden können sich einzelne Dokumente zur Bearbeitung klar abgrenzbarer forschungsgeschichtlicher Projekte auswählen.
Eine Exkursion nach Berlin wird die Möglichkeit bieten, das originale Archivmaterial einzusehen und einen Einblick in die Arbeit an den Archiven der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes zu erhalten. Darüber hinaus kann am Vorderasiatischen Museum Einblick in die Fundlagerung von Objekten der Grabungen der DOG erlangt werden.
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, nicht nur theoretische Kenntnisse über die assyrische Stadt Kar-Tukulti-Ninurta zu vermitteln, sondern auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Archivmaterial und Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, die in einer Onlinepräsentation in der iDAI.world mündet. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Archivmaterial und die Exkursion soll ein ganzheitlicher Einblick in die archäologische Forschung am Fundort erlangt werden und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zur Wiederbelebung dieser antiken Stadt geleistet werden.
Voraussetzungen:
Vorkenntnisse im Bereich Vorderasiatische Archäologie oder verwandter Disziplinen sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ein Interesse an archäologischer Forschung und der Umgang mit historischem Material wird jedoch vorausgesetzt.
Kolloquium
Kolloquium zum Alten Orient
Adelheid Otto / Jared Miller / Walther Sallaberger
Di 18-20 Uhr c.t.
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, Raum A119, Hgb
Beginn: 15.10.2024
Ende: 04.02.2025
Hier können Sie demnächst das Programm für das Wintersemester 2024/25 einsehen.
Die Teilnahme an Vorlesungen, Übungen und Kolloquien steht grundsätzlich allen Studierenden des Instituts offen. Zur Anerkennung der Studienleistungen konsultieren Sie bitte Ihre jeweilige Prüfungsordnung.