Vorderasiatische Archäologie
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024

letzte Aktualisierung am: 24.04.2024

BA- und MA-STUDIENGÄNGE Vorderasiatische Archäologie

Studienberatung und Studiengangskoordination Master Vorderasiatische Archäologie

Für alle Lehrveranstaltungen besteht eine Anmeldepflicht vor Beginn der Vorlesungszeit (Termine).

Die Kursanmeldung erfolgt ausschließlich über das Online-Portal LSF ("Lehre, Studium, Forschung") --> "Lehrveranstaltungen belegen/abmelden".

Belegfrist für alle Veranstaltungen: Mo. 25.03. - Mo., 08.04.2024

 

Übersicht Lehrveranstaltungen der VAA im SoSe2024

Stundenplan SoSe2024

!! die Übung von Frau Dr. Simon Mühl "Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta" ist abgesagt !!

Vorlesungen

Die prähistorischen Epochen

Kai Kaniuth

Montag, 14-16 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, HS A120
Beginn: 15.04.2024
Ende: 15.07.2024

Abstract:
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Vorgeschichte Südwest-Asiens vom Paläolithikum bis zur Uruk-Zeit. Der Raum soll als Schlüsselregion in der Ausbreitung des modernen Menschen und als Kernbereich der Entwicklung komplexer Gesellschaften erfahren werden. Schwerpunkte bilden dabei der ‚fruchtbare Halbmond‘ und die hier stattfindenden Neolithisierungsprozesse.

Literatur:

  • G. Sharon, The Early Prehistory of Western and Central Asia, in: C. Renfrew ‐ P. Bahn (Hrsg.), The Cambridge World Prehistory (Cambridge 2014) 1357‐1378
  • R. J. Matthews, The early prehistory of Mesopotamia 500.000−4.000 BC 5, Subartu (Turnhout 2000)

 Seminare

Hauptseminar/Seminar:
Food - for Thought: Essen und Trinken zwischen Anatolien, Südosteuropa und ihren Nachbarn
vom 3. bis 1. Jahrtausend v.Chr.

Carola Metzner-Nebelsick / Kai Kaniuth

Mittwoch, 10-12 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 17.04.2024
Ende: 17.07.2024

Abstract:
Das Hauptseminar befasst sich mit Ernährungspraktiken der metallzeitlichen Gesellschaften Südost-Europas, Anatoliens und ihrer Nachbargebiete. Anhand ausgewählter Themen soll das Wechselspiel zwischen Subsistenz, sozialer Praxis und technologischer Entwicklung veranschaulicht werden. Die Teilnehmenden werden einen Einblick in moderne analytische Verfahren der Bioarchäologie und anthropologische Forschungsfragestellungen, vor allem aber in das Spektrum möglicher Einbettungen von Nahrung in spezifische kulturelle Kontexte erhalten.

Proseminar/Seminar: Frühzeit Anatoliens

Albert Dietz / Kai Kaniuth

Montag, 10-12 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 15. 04. 2024
Ende: 15.07.2024

Abstract:
Im Rahmen dieses Kurses sollen die prähistorischen Epochen Anatoliens genauer betrachtet werden. Aufgrund der zahlreichen Fundorte und der reichen materiellen Kultur sowie der sich stets in Bewegung befindlichen Forschung bietet sich das Gebiet der heutigen Türkei besonders dafür an. Anhand verschiedener Themengebiete werden die wichtigsten Fundorte vom Neolithikum bis zur Frühbronzezeit behandelt.

Einführende Literatur zur Vorbereitung:

  • C. Lichter (Hrsg.), Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit. Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2007 im Badischen Landesmuseum Schloss Karlsruhe 20.1.–17.6.2007 (Karlsruhe 2007).
  • A. Sagona – P. Zimansky, Ancient Turkey (Oxon 2009).
  • K. Schmidt, Sie bauten die ersten Tempel: das rätselhafte Heiligtum am Göbekli Tepe (München 2006).

Proseminar: Ordnung muss sein. Organisation, Verwaltung und Austausch im prähistorischen Westasien

Albert Dietz

Dienstag, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 16.04.2024
Ende: 16.07.2024

Abstract:
Durch den stetigen Anstieg der Siedlungsgrößen und der zunehmenden Sesshaftigkeit waren neue Herausforderungen für die Menschen geschaffen, die es zu bewältigen galt: Die Organisation einer hierarchisierten Bevölkerung, der erfolgreichen Arbeitsteilung und einer Lagerung von Gütern für eine ganzjährige Versorgung benötigten neuen Strategien, um ein Zusammenleben zu garantieren. Wie gelang all dies in Zeiten, in denen Schrift noch nicht vorhanden war? Welche Netzwerke können wir auf regionaler und internationaler Ebene verfolgen?
In diesem Seminar soll daher die Organisation, Verwaltung und der Austausch im prähistorischen Westasien vom Beginn der Nutzung von Stempelsiegeln im 7. Jt. bis zur Stadtentwicklung und dem Erscheinen der Rollsiegel am Ende des 4. Jt. v. Chr. betrachtet werden.

Literatur zur Einführung:

  • P. Ferioli (Hrsg.), Archives before writing: Proceedings of the international colloquium, Oriolo Romano, October 23 - 25, 1991, Pubblicazioni degli archivi di Stato 1 (Torino 1994).
  • K. Sauer – D. Sürenhagen, Zählmarken, Zeichenträger und Siegelpraxis. Einige Bemerkungen zu vor- und frühschriftlichen Verwaltungshilfen in frühsumerischer Zeit, in: T.E. Balke – C. Tsouparopoulou (Hrsg.), Materiality of Writing in Early Mesopotamia, Materiale Textkulturen 13 (Berlin; New York 2016).
  • D. Stein, Siegelverwendung in Wirtschaft und Verwaltung, in: E. Klengel-Brandt (Hrsg.), Mit Sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kultur des Alten Orients (Wiesbaden 1997) 104–124.

Übungen

Exkursion Türkei

Jared Miller / Kai Kaniuth / Albert Dietz

Donnerstag, 10-12 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 18.04.2024
Ende: 18.07.2024

Abstract:
Diese Übung dient als Vorbereitung für die für den Sommer 2024 (voraussichtlich Mitte September) geplante Studienreise in die Zentral- und die Südtürkei. Die zu besuchenden Stätten bzw. Regionen sowie die in ausgewählten Museen befindlichen Artefakte werden in der Übung sowohl von der archäologischen bzw. landschaftlichen als auch von der historischen bzw. philologischen Seite beleuchtet. Dadurch sollen die Teilnehmenden die zu besichtigenden Orte und Funde in ihren historischen, kulturellen und materiellen Kontexten verorten können.

Der erste Eindruck zählt. Arbeiten mit Roll- und Stempelsiegeln

Albert Dietz

Mittwoch, 16-18 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 17.04.2024
Ende: 17.07.2024

Abstract:
In dieser Übung sollen die Grundlagen bei der Arbeit mit Roll- und Stempelsiegeln vermittelt werden. Neben einem Überblick zur Entwicklung der Siegel, Siegelpraxis und Siegelstilen geht es besonders um die einzelnen Schritte bei der Arbeit mit diesen Objekten: Von der Vermessung und Beschreibung über das Abrollen in Modellierton und der Anfertigung einer Umzeichnung, dem Fotografieren und dem Suchen von Vergleichen bis hin zur Ausstellung dieser faszinierenden Artefakte. All das soll in dieser Veranstaltung möglichst praktisch vermittelt werden. Daher erhalten die Teilnehmenden im Laufe der Übung Einblicke in unsere Institutssammlung mit ihren Abgüssen und Abrollungen, laufende Siegelprojekte und in die Sammlung altorientalischer Siegel der Archäologischen Staatssammlung München. Am Ende soll gemeinsam eine Vitrine am Institut zum Thema der Veranstaltung konzipiert und realisiert werden.

Einführende Literatur zur Vorbereitung:

  • D. Collon, First impressions. Cylinder Seals in the Ancient Near East (London 1987).
  • E. Klengel-Brandt, Mit Sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kunst des Alten Orients (Wiesbaden 1997).
  • A. Otto, Glyptic, in: A.C. Gunter (Hrsg.), A Companion to Ancient Near Eastern Art (Hoboken 2019) 411–431.

Die sog. Uruk-Zeit - beispielhaft erläutert anhand der Fundobjekt-Sammlung aus Tell Sheikh Hassan/Syrien in Berlin (mit Exkursion nach Berlin)

Friederike Bachmann

Blockveranstaltung
Freitag 31.05, 14.06., 12.07. - jeweils 13.15 - 14.45 & 15.00 - 16.30; Exkursion 19.-20.07.2024
Schellingstraße 12, Raum K427

Abstract:
Das 4. Jt. v. Chr. gilt innerhalb Vorderasiens allgemein als Zeit der Sesshaftwerdung, der Planung und Anlage größerer Städte sowie der Gründung von Staaten, als eine Zeit entscheidender Innovationen und weitreichender Außenhandelsaktivitäten sowie der Festigung von Verwaltungssystemen und sozialer Hierarchien, die mit der Entwicklung der Schrift während der Späten Urukzeit fassbar und nachvollziehbar geworden sind.
Im Rahmen der Übung werden als Grundlage zunächst die sog. Urukzeit definiert sowie einige Theorien vorgestellt und diskutiert.
Ausgehend vom publizierten Fundmaterial aus anderen urukzeitlichen Siedlungsorten und Großstädten sollen einzelne Keramik- und Objektgruppen aus den urukzeitlichen Schichten von Tell Sheikh Hassan vorgestellt und ihre zeitliche Stellung anhand von Vergleichsfunden erarbeitet werden. Besonderer Schwerpunkt wird dabei auf typologischen Kriterien liegen, die unter anderem auch für ein detaillierte Untergliederung der Urukzeit herangezogen werden.
Im Rahmen einer Exkursion werden die gewonnenen Kenntnisse anhand von Originalen der Studiensammlung Tell Sheikh Hassan im Depot des Vorderasiatischen Museums Berlin-Friedrichshagen diskutiert und vertieft.
Lernziel: Sichere Zuordnung und Datierung von Fundmaterial einer Kulturstufe des 4.Jts. v.Chr. im vorderasiatischen Raum.

Einführende Literatur zur Vorbereitung:

  • BACHMANN, F. 1998a: Das keramische Inventar eines urukzeitlichen Gebäudes in Tell Sheikh Hassan/Syrien, in: Lebeau (ed.) 1998, About Subartu: Studies devoted to Upper Mesopotamia, Subartu IV.1, 89-129.
  • BACHMANN, F. 1998b: 'Ein Habuba-Kabira-Süd-Horizont' am Tell Sheikh Hassan?, in: MDOG 130, 51-67.
  • BUTTERLIN, P. 2018: Architecture et société au Proche-Orient ancien. Les bâtisseurs de mémoire en Mésopotamie (7000-3000 av. J—C.), Paris.
  • CRÜSEMANN,N. et al. 2013: Uruk. 5000 Jahre Megacity. Begleitband zur Ausstellung Berlin – Mannheim, Petersberg.
  • DRIEL, G. VAN† / C. van DRIEL-MURRAY 2023: Jebel Aruda: An Uruk period temple and settlement in Syria.Vol. I: Excavation and Material culture, Papers on Archaeology of the Leiden Museum of Antiquities Vol. 28A, Leiden.
  • KOHLMEYER, K. / W. LUDWIG, 2021: Ausgrabungen in Habuba Kabira I. Die Stadt Habuba Kabira-Süd: Bauten und Gräber, WVDOG 159, Wiesbaden.
  • PETRIE, C.A. 2014: Iran and Uruk Mesopotamia: Chronologies and Connections in the Fourth Millennium BC, in: McMAHON, A. / CRAWFORD, H. (eds.): Preludes to Urbanism. The Late Chalcolithic of Mesopotamia, Cambridge, 137-155.
  • STROMMENGER, E. 1980: Habuba˗Kabira ˗ Eine Stadt vor 5000 Jahren. Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft am Euphrat. Sendschrift der Deutschen Orient-Gesellschaft 12, Mainz.

Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta.
Wie Archive durch Digitalisierung zum Leben erweckt werden (mit Exkursion nach Berlin)

Simone Mühl

Blockveranstaltung
Freitag 24.05, 07.06., 28.06. - jeweils 12.15 - 15.45; Exkursion 05.-06.07.2024
Schellingstraße 12, Raum K427

Abstract:
In der Übung „Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta“ werden wir uns mit der Rolle von Archiven bei der Erforschung der assyrischen Residenzstadt Kar-Tukulti-Ninurta befassen. Teile der antiken Stadt, heute bekannt als Telul al-Aqr im Irak, wurden zwischen 1913 und 1914 unter der Leitung von Walter Bachmann im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft freigelegt. In den späten 1980er Jahren folgten Grabungskampagnen der FU Berlin (Reinhard Dittmann) und 2001 arbeitete schließlich ein Team des SBAH (Burhan Shakir) am Fundort.
Im Kurs wird die Möglichkeit geboten, mit dem Archivmaterial des Teilnachlasses von Walter Bachmann zu arbeiten. Durch praktische Übungen wird der Umgang mit Archivmaterial und Digitalisaten vorgestellt ebenso wie ihre Zugänglichmachung. Die Teilnehmenden können sich einzelne Dokumente zur Bearbeitung klar abgrenzbarer forschungsgeschichtlicher Projekte auswählen.
Eine Exkursion nach Berlin wird die Möglichkeit bieten, das originale Archivmaterial einzusehen und einen Einblick in die Arbeit an den Archiven der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes zu erhalten. Darüber hinaus kann am Vorderasiatischen Museum Einblick in die Fundlagerung von Objekten der Grabungen der DOG erlangt werden.
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, nicht nur theoretische Kenntnisse über die assyrische Stadt Kar-Tukulti-Ninurta zu vermitteln, sondern auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Archivmaterial und Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, die in einer Onlinepräsentation in der iDAI.world mündet. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Archivmaterial und die Exkursion soll ein ganzheitlicher Einblick in die archäologische Forschung am Fundort erlangt werden und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zur Wiederbelebung dieser antiken Stadt geleistet werden.

Voraussetzungen:
Vorkenntnisse im Bereich Vorderasiatische Archäologie oder verwandter Disziplinen sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ein Interesse an archäologischer Forschung und der Umgang mit historischem Material wird jedoch vorausgesetzt.

Vermessug in der Archäologie: Einführung in "Geographische Informationssysteme"

Christoph Fink

Donnerstag, 14-16 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 18.04.2024
Ende: 18.07.2024

Abstract:
In diesem Kurs sollen die Grundlagen der Vermessung und das Arbeiten mit einem Geographischen Informationssystem, mit besonderem Augenmerk auf die Probleme beim archäologischen Arbeiten im Vorderen Orient, vermittelt werden. Dazu wird angestrebt sämtliche Schritte, also von der Vermessung im „Feld“, über die digitale Aufbereitung der Daten, bis hin zur Erstellung von Karten, durchzugehen und einzuüben. D.h. wir werden selbstständig Messdaten aufnehmen und diese selbst mittels OpenSource Programmen (insbesondere QGis) verarbeiten.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allerdings sollte jeder Teilnehmer über einen eigenen Laptop verfügen und bereit sein, die notwendigen Programme zu installieren.

Kolloquium

Kolloquium zum Alten Orient

Kai Kaniuth / Jared Miller / Walther Sallaberger

Di 18-20 Uhr c.t.
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, Raum - noch nicht bekannt
Beginn:
Ende:

Hier können Sie das Programm für das Sommersemester 2024 einsehen.

Die Teilnahme an Vorlesungen, Übungen und Kolloquien steht grundsätzlich allen Studierenden des Instituts offen. Zur Anerkennung der Studienleistungen konsultieren Sie bitte Ihre jeweilige Prüfungsordnung.