Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26
letzte Aktualisierung am: 12.08.2025
BA- und MA-STUDIENGÄNGE Vorderasiatische Archäologie
- Karlotta Herbst, MA, Institut für Vorderasiatische Archäologie
Tel. 089/2180-5492, karlotta.herbst@lmu.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung - Moritz Kellerer, MA, Institut für Vorderasiatische Archäologie
Tel. 089/2180-5492, M.Kellerer@lmu.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Studienberatung und Studiengangskoordination Master Vorderasiatische Archäologie
- Corinna Mairhanser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Spätantike und Byzantinische Kunstgeschichte
Tel. 089/2180-5483, corinna.mairhanser@lmu.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Für alle Lehrveranstaltungen besteht eine Anmeldepflicht vor Beginn der Vorlesungszeit (Termine).
Die Kursanmeldung erfolgt ausschließlich über das Online-Portal LSF ("Lehre, Studium, Forschung") --> "Lehrveranstaltungen belegen/abmelden".
Belegfrist für alle Veranstaltungen: Mo., 22.09.2025 - Mo., 06.10.2025
Kurzübersicht Lehrveranstaltungen der VAA im WiSe2025/26
Stundenplan WiSe2025/26
Vorlesungen
Altorientalische Goßreiche: das 1. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien
Adelheid Otto
Montag, 16-18 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, HS M114
Beginn: 20.10.2025
Ende: 02.02.2026
Abstract:
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die materielle Kultur der altorientalischen Großreiche im 1. Jahrtausend v. Chr. im Kontext der damaligen historischen und sozialpolitischen Gegebenheiten. Schwerpunktmäßig wird das damalige Leben im neuassyrischen Reich, in den aramäischen und späthethitischen Fürstentümern, im neu- und spätbabylonischen Reich, in Urartu, Phönizien sowie in den Reichen der Meder und Perser behandelt. Es wird versucht soweit wie möglich nicht nur die Vergangenheit aus Sicht der Herrschenden, sondern aus Sicht der Einwohner zu rekonstruieren, indem z.B. private Bildwerke, Gräber und Wohnhäuser vorgestellt werden.
Einführungsveranstaltungen
Vorlesung und Übung
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (für BA Archäologie: Europa und Vorderer Orient)
Adelheid Otto
Dienstag, 9-12 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, HS A125
Beginn: 14.10.2025
Ende: 03.02.2025
Abstract:
Die Vorlesung "Einführung in die Vorderasiatische Archäologie" kann nur in Verbindung mit der Vorlesung "Einführung in die Vor- und Frühgeschichte: Ältere Perioden" belegt werden (= 6 ECTS). Die beiden Vorlesungen finden als Blockvorlesungen statt (abwechselnd 3-stündig VuFG und 3-stündig VAA).
Die Vorlesung führt in die Archäologie, Geschichte und Kulturen des Alten Orients ein. Sie vermittelt grundlegende Kenntnisse der Naturräume, Perioden und politischen Systemen und zeigt, wie die Vorderasiatische Archäologie vorrangig mithilfe der materiellen Hinterlassenschaften, ab dem 3. Jahrtausend zudem unter Zuhilfenahme von Schriftquellen, die altorientalische Vergangenheit des Zeitraums von ca. 10.000-300 v. Chr. rekonstruiert.
Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (für BA Alter Orient)
Adelheid Otto
Mittwoch, 9-12 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 15.10.2025
Ende: 04.02.2025
Abstract:
In diesem Kurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung in Vorderasien von 10.000 -300 v. Chr. vermittelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mesopotamien und den benachbarten Kulturen. Ziel der Veranstaltung ist es, solide Grundkenntnisse auf dem gesamten Gebiet der Vorderasiatischen Archäologie zu vermitteln. Die geschieht zunächst in Form eines chronologischen Überblicks, dann in thematischen Blöcken zu Siedlungswesen, Götter, Sprachen und Ethnien, Bauwerkstypen, Bildkunst, Keramik, Forschungsgeschichte, Chronologie u.a.m. Am Ende des Einführungskurses wird der Lernerfolg in einer Klausur geprüft, darüber hinaus wird aktive Mitarbeit in den Stunden erwartet. Der Kurs ist primär für BA-Anfänger gedacht, eignet sich aber auch zur Vertiefung für MA-Studierende und fachfremde Fortgeschrittene.
Tafelübung
Methodische Grundlagen der archäologischen Fächer I: Typologie, Chronologie, Karten
(für BA Archäologie)
Kai Kaniuth / Ken Massy
Montag, 8-10 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, M114
Beginn: 14.10.2024
Ende: 02.02.2025
Abstract:
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen werden die grundlegenden Methoden der verschiedenen archäologischen Fachrichtungen, z. B. Typologie, Chronologie und Kartierungen, vorgestellt und anhand von Beispielen erläutert.
BA Archäologie: Es müssen beide Tafelübungen belegt werden!
Tafelübung
Methodische Grundlagen der archäologischen Fächer II: Stil- und Bildanalyse
(für BA-Archäologie)
Kai Kaniuth / Ken Massy
Montag, 10-12 Uhr
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, M114
Beginn: 14.10.2024
Ende: 02.02.2025
Abstract:
Im Fokus dieser Lehrveranstaltungen stehen Fragen der Stilanalyse sowie des Verständnisses von Bildwerken aller beteiligten archäologischen Fachrichtungen. Diese werden anhand von Beispielen erläutert.
BA Archäologie: Es müssen beide Tafelübungen belegt werden!
Übung
Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
Dozierende: Kai Kaniuth / Ken Massy
Freitag, 8–10 Uhr
Amalienstraße 52, Raum K 001
Beginn: 17.10.2025
Ende: 06.02.2025
Abstract:
Die Übung richtet sich an Studienanfänger im 1. Semester der Bachelorstudiengänge "Archäologie" und "Antike und Orient" und kann nur in Kombination mit der Übung " Formulieren, Vortragen und Präsentieren " belegt werden. Es werden die grundlegenden Techniken eingeübt, die für ein erfolgreiches Studium wichtig sind:
Literaturrecherche und -verwaltung, Publikationsarten und korrektes Zitieren, Einsatz von Software im wissenschaftlichen Bereich, Archäologie-Studium und Praktika, Berufsfeld
Übung
Formulieren, Vortragen und Präsentieren
Kai Kaniuth / Ken Massy
Freitag, 10–12 Uhr
Amalienstraße 52, Raum K 001
Beginn: 17.10.2025
Ende: 06.02.2025
Abstract:
Die Übung richtet sich an Studienanfänger im 1. Semester des Bachelorstudiengangs "Archäologie" und "Antike und Orient" und kann nur in Kombination mit der Übung "Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens" belegt werden. Es werden die grundlegenden Techniken eingeübt, die für ein erfolgreiches Studium wichtig sind:
Vortrags- und Präsentationstechniken, Verfassen von schriftlichen Arbeiten
Seminare
Hauptseminar
Chaldäer: Tradition und Innovation in der babylonischen Kultur der Spätzeit
Johannes Haubold (Princeton) / Enrique Jiménez / Adelheid Otto
Mittwoch, 16–18 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 15.10.2025
Ende: 04.02.2026
Abstract:
Die babylonische Spätzeit gilt allgemein als Periode des Niederganges. Babylon und andere ehemals bedeutende Städte verlieren an politischer Bedeutung, ihre Gebäude und Institutionen leiden unter dem Desinteresse auswärtiger Herrscher, der Gebrauch der Keilschrift geht zurück und verschwindet schließlich ganz. Diese Sicht einer Endzeit in Mesopotamien wird in der neueren Forschung zunehmend hinterfragt.
Das Hauptseminar richtet den Blick auf Kontinuitäten und Neuanfänge in der babylonischen Kultur des sechsten Jahrhunderts vor der Zeitenwende bis zum zweiten Jahrhundert danach. Wir fragen, wie babylonische Geschäftsleute, Politiker und Intellektuelle auf die Niederlage gegen die Perser reagierten; welche neuen Denkansätze in den babylonischen Texten der hellenistischen Epoche auch sprach- und schriftübergreifend sichtbar werden; wie sich die Bildkunst und andere materielle Hinterlassenschaften unter den vielfältigen neuen Einflüssen weiterentwickeln; was uns die Quellen über soziale, religiöse, und wirtschaftliche Neuorientierungen in Babylonien selbst und in benachbarten Regionen sagen können; und wie und warum babylonische Denker als ,Chaldäer‘ zu internationalem Ansehen gelangten. Als Quellen dienen sowohl archäologische Funde als auch Texte, letztere in deutscher oder englischer Übersetzung.
Das Seminar ist für Master-, Promotions- und fortgeschrittene Bachelor-Studierende gedacht, die bereits Vorwissen in Vorderasiatischer Archäologie und Assyriologie haben. Andernfalls kontaktieren Sie bitte die Dozierenden im Voraus und besprechen Sie, ob die Teilnahme sinnvoll ist.
Proseminar
"The god Haldi set off with his weapon..." - Krieg und Frieden im Königreich Urartu
Moritz Kellerer
Donnerstag, 10–12 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 16.10.2025
Ende: 05.02.2026
Abstract:
Urartu, im Osten von Anatolien gelegen, war eine Großmacht der frühen Eisenzeit, von der vor allem Metallkunst, Festungsanlagen und Felsinschriften überliefert sind. In der modernen Forschung werden die Urartäer häufig nur am Rande behandelt und sind vor allem durch ihre Konflikte mit den Assyrern bekannt, gegen die sie über 600 Jahre hinweg immer wieder Kriege führten. Sogar der Name Urartu ist eine assyrische Fremdbezeichnung. In diesem Proseminar soll der Blick in das Land Biainili selbst gerichtet werden, um anhand archäologischer Quellen die Kunst, Kultur, Gesellschaft und Geschichte dieser Großmacht zu erschließen.
Proseminar
No place like home - Wohnkultur und Alltagsleben im 1. Jahrtausend in Vorderasien
Karlotta Herbst
Dienstag, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 14.10.2025
Ende: 03.06.2026
Abstract:
Häufig liegt in der Archäologie der Fokus auf der Erforschung von Monumentalbauten wie Palästen und Tempeln; Wohnhäuser und das alltägliche Leben ihrer Bewohner erhalten hingegen oft weniger Aufmerksamkeit. Dabei sind diese Strukturen nicht nur integraler Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft, sondern ihre eigentliche Substanz. Veränderungen im Alltagsleben können sich auf ganze Kulturen oder Reiche auswirken, ihren Aufschwung oder auch ihren Untergang beeinflussen. In diesem Proseminar wird die Wohnhausarchitektur und das Alltagsleben in Assyrien, Babylonien und der Levante behandelt. Dabei soll einerseits ein Überblick über die Architektur von Häusern und ihrem archäologischen Inventar gegeben werden, aber auch über die theoretischen Aspekte, Methoden und praktischen Umsetzung der immer wichtiger werdenden household archaeology, die einen fundamentalen Beitrag leisten, Gesellschaften zu verstehen.
Übungen
Siegel und Verwaltung im 1. Jahrtausend v. Chr. Glyptik i Kontext imperialer Mächte
Albert Dietz
Donnerstag, 14–16 Uhr
Schellingstraße 12, K427
Beginn: 16.10.2025
Ende: 05.02.2026
Abstract:
Siegel gehören seit der Vorgeschichte zu den zentralen Instrumenten der Kontrolle, Organisation und Kommunikation in Gesellschaften. Im 1. Jahrtausend v. Chr. sind Roll- und Stempelsiegel aus den administrativen Praktiken der altorientalischen Großreiche, von Assyrien bis zum Achämenidenreich, nicht mehr wegzudenken.
Der Kurs bietet eine Einführung in die Glyptik dieser Epoche: Im Zentrum stehen die Entwicklung der Siegelstile, wiederkehrende Bildmotive sowie Materialien und Techniken. Besonderes Augenmerk gilt der Funktion von Siegeln innerhalb administrativer Strukturen: Welche Rolle spielten sie in Bürokratie und Herrschaftspraxis? Wie lassen sich Macht und Identität über Glyptik fassen?
Ziel ist es, Siegel nicht nur als Kunstobjekte, sondern als Träger von Bedeutung im institutionellen Kontext zu verstehen und so einen fundierten Einblick in die politische, kulturelle und visuelle Welt des antiken Westasiens zu gewinnen.
Vorkenntnisse zur altorientalischen Glyptik sind willkommen, aber nicht erforderlich. Der Kurs richtet sich ausdrücklich auch an Studierende, die sich erstmals mit dem Thema beschäftigen möchten.
So nah und doch so fern - Remote Sensing als Methode der urbanen Archäologie im Südirak am Beispiel von Fara (Šuruppak)
Karlotta Herbst / Moritz Kellerer
Mittwoch 14-16 Uhr
Schellingstraße 12, Raum K427
Beginn: 15.10.2025
Ende: 04.02.2026
Abstract:
Die allgemeine Verfügbarkeit moderner Technologien, wie Drohnen, Satellitenbildern, exakte Vermessung und Photogrammetrie, bietet der Archäologie vielfältige neue Möglichkeiten, die den Blick auf Fundorte verändern. Nicht-invasive Methoden rücken immer mehr in den Fokus der modernen Forschung, da sie schnell umfassende Ergebnisse liefern, und oftmals kostengünstiger sind als das konventionelle Ausgraben, das einen intensiveren, aber selektiven Einblick gibt.
Eine dieser Methoden ist das Remote Sensing, das als Ergänzung zur Ausgrabung die Untersuchung archäologischer Stätten vom Schreibtisch aus möglich macht. So lässt sich häufig ein Gesamtbild des Fundortes zeichnen, ohne einen einzigen Spatenstich zu tätigen. Im Fokus liegt dabei der frühdynastische Fundort Fara (antik Šuruppak) im Südirak, der seit 2016 von der LMU München erforscht wird. Die Teilnehmer*innen werden im Verlauf des Kurses Teile des Fundortes digital bearbeiten und kartieren, und damit einen aktiven Beitrag zur Erforschung und zum besseren Verständnis von Fara leisten. Nicht nur alte Grabungsergebnisse der Deutschen Orient Gesellschaft (1902-1903), sondern auch neue Daten der aktuellen Forschung werden eingebunden. Auf Grundlage von Drohnenbildern wird mit denen für die moderne archäologische Forschung essentiellen Programmen (wie QGIS, Inkscape und Gimp) gearbeitet und gemeinsam ein Überblick über den Fundort gewonnen.
Kolloquium
Kolloquium zum Alten Orient
Jared Miller / Adelheid Otto / Walther Sallaberger
Di 18-20 Uhr c.t.
Hauptgebäude der Universität, Geschwister Scholl-Platz 1, Raum A119
Beginn: 14.10.2025
Ende: 03.02.2026
Hier können Sie demnächst das Programm für das Wintersemester 2025/26 einsehen.
Die Teilnahme an Vorlesungen, Übungen und Kolloquien steht grundsätzlich allen Studierenden des Instituts offen. Zur Anerkennung der Studienleistungen konsultieren Sie bitte Ihre jeweilige Prüfungsordnung.