Vorderasiatische Archäologie
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Vorlesungsverzeichnis SoSe 2002

Vorlesungen
Archäologie Mesopotamiens I: Prehistory of Mesopotamia (in englischer Sprache), 2-stündig, Mi 12:30-14 Uhr, Historicum 202 2. OG, Beginn: 24.04.02 (Roaf)
Mesopotamiens Nachbarn im Osten: Das Iranische Hochland im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr., 2-stündig, Do 9-11 Uhr, Historicum 001 EG, Beginn: 25.04.02 (Kroll)

Einführungskurs
II: Quellen, Methoden, Praktiken und Theorien in der Vorderasiatischen Archäologie, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Historicum 202 2. OG, Beginn: 25.04.02 (Roaf)

Hauptseminar
Bestattungspraxis Mesopotamiens, 2-stündig, Do 14:30-16 Uhr, Historicum 202 2. OG, Beginn: 25.04.02 (Roaf)

Proseminar/Übung
Die Tempel Mesopotamiens, 2-stündig, Do 13 s.t.-14:30 Uhr, Historicum 202 (Schachner)

Archäologisches Kolloquium
Für Magistranden und Doktoranden, 2-stündig, Mi 17-19 Uhr, Schellingstr. 12, Historicum Raum 427 4. OG, Beginn: 24.04.02 (Roaf)

Übungen
Kupfer, Bronze, Eisen: Altorientalische Waffen und Geräte, Rohstoffvorkommen, Metallverarbeitung, Handel, 2-stündig, nach Vereinbarung, Historicum und Archäologische Staatssammlung (Kroll)
Grundzüge der Archäologie Anatoliens II: Von der Bronze- bis zur Eisenzeit, 2-stündig, nach Vereinbarung (Schachner)
Objekt und Auswertung: Übung im Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten anhand der Bearbeitung archäologischer Funde, 2-stündig, nach Vereinbarung (Einwag, Otto)

Bestimmungsübung
Keramik des Iranischen Hochlandes vom Neolithikum bis in die späte Eisenzeit, 2-stündig nach Vereinbarung (Piller)

Archäologisches Praktikum
Anleitung zum Zeichnen von Keramik, Plänen (Plana, Profile) und Kleinfunden (Siegelabrollungen, Terrakotten, Steingeräte) und Einführung in die Abgusstechnik, 2-stündig, Mi 15-17 Uhr, Historicum A 427 (Wolff)

(kommentiert)

Vorlesung
Archäologie Mesopotamiens I: Prehistory of Mesopotamia (Roaf)
Die Vorlesung soll einen Überblick über den archäologischen Forschungsstand vom Neolithikum bis zur Bronzezeit in Mesopotamien geben. Die allmähliche, aber unregelmäßige Verwandlung von dörflicher, landwirtschaftlicher Kultur zu urbaner, staatlicher Gesellschaft, die in dieser Gegend stattfand, wird geschildert. Die wichtigste Ausgrabungen sowie die verschiedene Kulturen und Denkmäler werden auch vorgestellt.

Literatur: Angaben zur Literatur werden im Laufe des Semesters gegeben.

Einführungskurs
II: Quellen, Methoden, Praktiken und Theorien in der Vorderasiatischen Archäologie (Roaf)
Diese Veranstaltung soll Studienanfängern eine Einführung in die Methodik der Vorderasiatischen Archäologie geben. Kulturwissenschaftliche sowie naturwissenschaftliche Methoden werden vorgestellt. Hinweise zu Literatur und anderen Informationsquellen werden gegeben. Die Methodik der Ausgrabung und Fundbearbeitung werden ebenfalls erklärt. Einzelne Fundgattungen wie Keramik und Siegel werden ausführlich vorgestellt. Ziel der Veranstaltung ist es, gute Kenntnisse der modernen archäologischen Praktiken und Methoden zu vermitteln. Im Laufe des Einführungskurses werden zwei Klausuren geschrieben.

Hauptseminar
Bestattungspraxis Mesopotamiens (Roaf)
Gräber teilen wichtige archäologische Auskünfte über die Lebensweise der Vergangenheit mit. Die Referate dieses Seminars sollen verschiedene Aspekte der Bestattungspraxis Mesopotamiens behandeln. Unter anderen konnten Bestattungssitten bestimmter Perioden oder Kulturen, bestimmte Grabformen, Interpretationen einzelner Gräber (z. B. eines Königsgrabes in Ur) oder Friedhöfe, Massenbeerdigungen, Königsgräber, usw., untersucht werden. Die Auswahl der Themen liegt bei den Teilnehmern des Seminars.

Einführende Literatur: Binford, Lewis R. 1971. "Mortuary practices" in J.A. Brown (ed.), Approaches to the social dimensions of mortuary practices (Society for American Archaeology Memoir no. 25), 6-29; Ucko. P.U. 1969. "Ethnography and archaeological interpretation of funerary remains", World Archaeology 1, 262-277; Potts, D.T. 1997. "Mortuary practices" in D.T. Potts, Mesopotamian Civilization: The Material foundations (Athlone Press, London), 220-235; Groneberg, B. 1990. "Zu den mesopotamischen Unterweltsvorstellungen: Das Jenseits als Fortsetzung des Diesseits", Altorientalische Forschungen 17, 244-261; Scurlock, J.A. 1995. "Death and the afterlife in ancient Mesopotamian thought" in J.M. Sasson (ed.), Civilizations of the Ancient Near East (Charles Scribner's Sons, New York), 1883-1893; Campbell, S. and Green, A. (eds.) 1995. The Archaeology of Death in the Ancient Near East (Oxbow Monograph 51, Oxford); Strommenger, E. 1957-71. "Grab", "Grabbeigabe", "Grabgefäß/-behälter", Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie 3, 581-609

Archäologisches Kolloquium
Für Magistranden und Doktoranden (Roaf)
Ziel dieses Kolloquiums ist es, Hauptfachstudenten und interessierten Nebenfachstudenten eine Gelegenheit zu geben, ihre momentanen Arbeiten und Ergebnisse in einem informellen Rahmen vorzustellen und zu diskutieren. Dabei ist es nicht notwendig fertige Arbeiten zu präsentieren, sondern es sollen Themen besprochen werden, die sich noch in der Entwicklung befinden. In Rahmen einer Diskussion sollen Anregungen gegeben werden. Darüber hinaus können auch Berichte über Ausgrabungen, neue Funde und neue Publikationen gegeben werden. Es wird erwartet, daß alle Studenten im Hauptstudium an dieser Veranstaltung teilnehmen.

Vorlesung
Mesopotamiens Nachbarn im Osten: Das Iranische Hochland im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. (Kroll)
Diese Vorlesung schließt an die Vorlesung im WS 2001/2002 an. Dort wurde ein Überblick über die Befunde vom Neolithikum bis zur Mitte des 2. Jahrtausends gegeben (Ende von Godin III). Diese Zäsur wurde gewählt, da sich archäologisch mit dem Ende von Godin III auf dem Iranischen Hochland ein Bruch erkennen lässt. In der Folge treten neue Kulturgruppen auf, die nicht in den vorhergehenden Perioden wurzeln. Neben den archäologischen Befunden in Iran selbst stehen nun die umfangreichen mesopotamischen Quellen über Iran, insbesondere aus der Zeit des neuassyrischen Reiches, im Vordergrund dieser Vorlesung. Wichtige Ausgrabungen in Iran, die in diesen Zeitraum fallen, wie z. B. Gräberfelder in Luristan oder im Bereich des Kaspischen Meeres, Städte, Siedlungen und Heiligtümer in der Susiana, Malyan, Yahya, Godin, Baba Jan, Nush-i Jan, Zendan-i Suleiman, Kordlar, Hasanlu, Dinka Tepe, Ziwiye, Giyan und Sialk und Surveys wie z. B. in der Mahi Dasht, Zentral-Iran oder in Azarbaidjan werden den schriftlichen Quellen gegenübergestellt. Die Bestimmungsübung Piller ist optimale Ergänzung zu dieser Lehrveranstaltung.

Einführende Literatur: 7000 Jahre persische Kunst, Ausstellungskatalog Bonn 2001; Hole Fr. (Hrsg.), The Archaeology of Western Iran. Settlement and Society from Prehistory to the Islamic Conquest, 1987, 332p; Dyson R.H., Jr., (1965) Problems of Protohistoric Iran as seen from Hasanlu, JNES 24, 1965, 193-217; Young T.C., Jr., (1985) Early Iron Age Iran revisited: Preliminary Suggestions for the Re-Analysis of old Constructs, in: De l'Indus aux Balkans, Recueil Jean Deshayes, Paris 1985, 361-377; Brown St.C., (1986) Media and Secondary State Formation in the Neo-Assyrian Zagros, JCS 38, 1986, 107-119; Potts, Daniel T.: The archaeology of Elam: formation and transformation of an ancient Iranian state, Cambridge 1999.

Übungen
Kupfer, Bronze, Eisen: Altorientalische Waffen und Geräte, Rohstoffvorkommen, Metallverarbeitung, Handel (Kroll)
Die Archäologische Staatssammlung in München bietet eine grosse Sammlung vorderasiatischer Waffen und Geräte aus Metall, die in dieser Übung sämtlich am Objekt studiert werden können. Im Zusammenhang damit wird ein Überblick über die Entwicklung der Metallurgie in Vorderasien gegeben, über die einzelnen Rohstoffvorkommen von Zentralasien bis zum Sinai. Mögliche Handelswege und Verarbeitungszentren werden behandelt.

Einführende Literatur: Wartke, R.-B. Handwerk und Technologie im Alten Orient. Ein Beitrag zur Geschichte der Technik im Altertum 1994; Pigott, V.C. Near Eastern Archaeometallurgy: Modern Research and Future Directions The Study of the Ancient Near East in the Twenty-First Century 1996.

Grundzüge der Archäologie Anatoliens II: Von der Bronze- bis zur Eisenzeit (Schachner)
Die Lehrveranstaltung setzt den im Wintersemester begonnen Überblick über die kulturelle Entwicklung Anatoliens (heutige Türkei) fort. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung der urbanen Zentren der Kaurum-Zeit und des Hethitischen Reichs und deren Beziehung zu Nord-Mesopotamien. Ein Ausblick auf die Eisenzeit sowie die Reiche der Phryger und Urartäer beschließen diese Einführungsveranstaltung, die sich an alle interessierten Hörer richtet.

Literatur: Bittel, K. Die Hethiter. Die Kunst Anatoliens vom Ende des 3. bis zum Anfang des 1. Jahrtausends vor Christus (1976); Bittel, K. Hattuscha, Hauptstadt der Hethiter (1983)

Proseminar/Übung
Die Tempel Mesopotamiens (Schachner)
Ziel der Veranstaltung ist ein Überblick über die verschiedenen Tempelformen von den frühesten Bauten bis in die Neubabylonische Epoche. Dabei sollen die wichtigsten Bauformen exemplarisch vorgestellt werden. Gleichzeitig sind theoretische und methodosche Fragestellung zur Definition von Tempeln, deren Inventar und die Interpretationsmöglichkeiten in Bezug auf die soziale Entwicklung Teil der Veranstaltung, die allen interessierten Hörer offensteht. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit des Erwerbs eines Scheins.

Literatur: Heinrich, E.: Die Tempel und Heiligtümer im alten Mesopotamien (Berlin 1982). George, A.R.: House Most High. The Temples of Ancient Mesopotamia (Winona Lake 1993)

Archäologisches Praktikum
Anleitung zum Zeichnen von Keramik, Plänen (Plana, Profile) und Kleinfunden (Siegelabrollungen, Terrakotten, Steingeräte (Wolff)
Zielgruppe: Hauptfach ab 1. Semester; (Auf 10 Personen beschränkte Teilnehmerzahl; Vorrang für Hauptfachstudenten)
Das Zeichnen von Keramik, aber auch die Erfassung von Kleinfunden, das Erstellen von Plänen und die Abgusstechnik wird erläutert. In dieser Übung wird auf die Feldarbeit bei Ausgrabungen vorbereitet, auf das Zeichnen auf einer Ausgrabung. Keramik- und Kleinfundaufnahme: figürliches, maßstäbliches Zeichnen in plastischer Ansicht. Stempel- und Siegelbilder: Maßstabsgetreue Umzeichnung vom Original oder von Fotografien. Plana- und Profilzeichnungen: Anfertigung von Feldzeichnungen (Farbe und Schwarz-Weiss) mit eindeutigen Sigeln.

Übung
Objekt und Auswertung: Übung im Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten anhand der Bearbeitung archäologischer Funde, 2-stündig nach Vereinbarung (Einwag/Otto)
Ziel der Übung ist das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten zu erlernen oder zu verbessern. Dies wird anhand der kleinsten Einheiten eingeübt, nämlich anhand einzelner archäologischer Fundgegenstände. Jedem Teilnehmer wird ein unpubliziertes Objekt seiner Wahl aus der Grabung von Tell Bazi (Nordsyrien) zur Bearbeitung übertragen, während derer er die Bearbeitungsschritte "Beschreiben, Vergleichen, Deuten, Einordnen; wissenschaftliches Verfassen" einüben soll (bei Erfolg kann die Arbeit in die Publikation einfließen). Zum Erstellen der dazugehörigen Illustrationen (Photos, Zeichnungen, Pläne, Tabellen, Karten) wird darüber hinaus Computer-gestützte Anwendung vermittelt.

Bestimmungsübung
Keramik des Iranischen Hochlandes vom Neolithikum bis in die späte Eisenzeit (Piller)
Das Institut für Vorderasiatische Archäologie befindet sich im Besitz einer umfangreichen Sammlung iranischer Keramik. Die Fundstücke stammen aus verschiedenen Regionen des Iranischen Hochlandes. Auch die Zeitstellung der Funde ist sehr weit gestreut und reicht vom Neolithikum bis in die Eisenzeit. Unter anderem sind so bekannte Fundorte wie Çešme Ali, Tepe Sialk, Tepe Hissar und Marlik vertreten.
Im Rahmen einer Übung soll Haupt- und Nebenfachstudenten die Möglichkeit geboten werden, die Keramik des Iranischen Hochlandes anhand von Originalen besser kennenzulernen. Gemeinsam sollen Zeitstellung, Verbreitungsgebiet und wichtige Fundorte der jeweiligen Keramiktraditionen erarbeitet und analysiert werden. Die bisherige Forschungstätigkeit zu den einzelnen Komplexen ist ebenso von Bedeutung wie die Bewertung verschiedener Theorien, die sich mit ihnen beschäftigt haben.