Vorderasiatische Archäologie
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Vorlesungsverzeichnis SoSe 1999

Vorbesprechung: Montag, 03.05.1999, 10 Uhr s.t. Bibliothek

Vorlesungen

Vorderasien und Ägypten im 1. Jahrtausend v. Chr. (Hrouda, Schulz) entfällt!
Der Alltag im Alten Mesopotamien, 2-stündig, Di 10.30-12 Uhr, Hauptgebäude, HS 223, Beginn 04.05.99 (Nunn)
Assyriens Nachbarn im Osten: Das Iranische Hochland im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr., 2-stündig, Do 9-11 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Kroll)

Hauptseminar

Bilder im Alten Mesopotamien: Von ihrer Herstellung bis zu ihrer Zerstörung, 2stündig, Mi 16-18 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.05.99 (Nunn)

Proseminar

Zur Wertung archäologischer Befunde: 100 Jahre Räuber und Archäologen in Iran, 2-stündig, Do 13-15 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Kroll)

Übungen

Das Hethiterreich nach archäologischen Quellen, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Schachner)
Völker und Kulturen in Syrien zur Späten Bronzezeit: Mitanni, Hethiter, Assyrer, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Einwag)
Methoden der Feldarchäologie II (Lehrgrabung), 2-stündig, nach Vereinbarung, Institut, Feldmochinger Str. 7 (Anzenberger)

(kommentiert)

Vorlesungen

Der Alltag im Alten Mesopotamien (Nunn)
In dieser Vorlesung möchte ich die Menschen des antiken Mesopotamien in ihrer alltäglichen Umgebung präsentieren. Wie sah die städtische Struktur aus? In welchen Häusern lebten die normalen Bürger? Was aßen und tranken sie? Welche Kleider und welchen Schmuck trugen sie? Ich werde ebenfalls den geistigen Alltag skizzieren. Dabei geht es um die Götterverehrung oder den Niederschlag der in der Antike allgemein bekannten Mythen und Epen auf das tägliche Leben. Ich möchte auch so unterschiedliche Themen - soweit es die archäologischen und schriftlichen Quellen zulassen - wie der Umgang mit Tieren oder die medizinische Versorgung behandeln. Die letzte Stunde wird ein Leben von der Wiege bis zum Grabe beschreiben.

Assyriens Nachbarn im Osten: Das Iranische Hochland im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. (Kroll)
Diese Vorlesung schließt an an die Vorlesung im WS 97/98: Vorgeschichte des Iranischen Hochlandes. Damals wurde ein Überblick über die Befunde vom Neolithikum bis zur Mitte des 2. Jahrtausends gegeben (Ende von Godin III). Diese Zäsur wurde gewählt, da sich archäologisch mit dem Ende von Godin III auf dem Iranischen Hochland ein Bruch erkennen lässt. In der Folge treten neue Kulturgruppen auf, die nicht in den vorhergehenden Perioden wurzeln. Neben den archäologischen Befunden in Iran selbst stehen nun die umfangreichen mesopotamischen Quellen über Iran, insbesondere aus der Zeit des neuassyrischen Reiches, im Vordergrund dieser Vorlesung. Wichtige Ausgrabungen in Iran, die in diesen Zeitraum fallen, wie z.B. in Gräberfeldern in Luristan oder im Bereich des Kaspischen Meeres, Siedlungsgrabungen in Yahya III, Godin II, Baba Jan, Nush-i Jan, Kordlar, Hasanlu, Ziwiye, Giyan und Sialk und Surveys wie z. B. in der Mahi Dasht werden den schriftlichen Quellen gegenübergestellt.

Einführende Literatur: Hole Fr. (Hrsg.), The Archaeology of Western Iran. Settlement and Society from Prehistory to the Islamic Conquest, 1987, 332p; Dyson R.H., Jr., (1965) Problems of Protohistoric Iran as seen from Hasanlu, JNES 24, 1965, 193-217; Young T.C., Jr., (1985) Early Iron Age Iran revisited: Preliminary Suggestions for the Re-Analysis of old Constructs, in: De l'Indus aux Balkans, Recueil Jean Deshayes, Paris 1985, 361-377; Brown St.C., (1986) Media and Secondary State Formation in the Neo-Assyrian Zagros, JCS 38, 1986, 107-119

Hauptseminar

Bilder im Alten Mesopotamien: Von ihrer Herstellung bis zu ihrer Zerstörung (Nunn)
Die Vorderasiatische Archäologie lebt zwangsläufig von der materiellen Hinterlassenschaft, die zum großen Teil aus bebilderten Gegenständen besteht. Ob die Bildträger nun Stelen oder Orthostaten, Statuen oder Terrakotten, Rollsiegel oder Keramik sind, sie besitzen als Bild oder durch ihre Bilder eine tiefe symbolische Bedeutung. Anhand von einzelnen Beispielen, die entweder eine Objektgattung, wie etwa die Terrakotten, oder ein einzelnes Bildthema, wie etwa die Herrscherdarstellung, umfassen, soll gezeigt werden, wie solche Bilder rein technisch und darüberhinaus auch symbolisch entstanden, wie mit ihnen umgegangen wurde, was der antike Mesopotamier von ihnen erwartete. Im diesem Hauptseminar wird es um den Gebrauch, aber auch um die Verehrung und die Zerstörung von Bildern und bebildertem Material im Alten Mesopotamien gehen.

Proseminar

Zur Wertung archäologischer Befunde: 100 Jahre Räuber und Archäologen in Iran (Kroll)
In allen Regionen des Vorderen Orients haben sich nicht nur Wissenschaftler archäologisch betätigt, sondern Diplomaten, Reisende, Glücksritter, Abenteurer, Militärs, Geistliche und sogar gut organisierte Räuberbanden. Der Iran ist dafür ein besonders gutes Beispiel, denn in allen Museen der Welt und zahllosen Privatsammlungen findet sich archäologisches Material, das meist unter mehr als dubiosen Umständen dorthin gelangte. Wie aber sind all diese Funde im Vergleich zu modernen, wissenschaftlichen Ausgrabungen in Iran in ihrer Wertigkeit zu setzen? Welche Aussage-kraft ist unterschiedlichen Befunden zuzuweisen, ganz davon abgesehen ob einzelne Stücke echt oder gefälscht sind? Der Iran eignet sich besonders gut für eine derartiges Thema in einem Proseminar, da er durch die Bibliographien von L. Vanden Berghe, E. Haerinck und P. Calmeyer so gut erschlossen ist wie sonst keine andere Region Vorderasiens. Zudem hat sich die kritische Diskussion der letzten Jahrzehnte zu Kunsthandel, Kunstraub und Kunstfälschung immer wieder an den Praktiken in Iran entzündet.

Einführende Literatur: L. Vanden Berghe, Archéologie de'l Iran ancién, 1966; Muscarella O.W., Unexcavated Objects and Ancient Near Eastern Art, Bibliotheca Mesopotamica 7, 1977, 153-207; Eva Strommenger, Die gefälschte Kunstgeschichte - Ein Hausputz in der Vorderasiatischen Altertumskunde?, Acta Praehistorica et Archaeologica 7/8 1976/77, 319-322; Muscarella, O.W. Unexcavated objects and Ancient Near Eastern Art: Addenda, Occasional Papers of the Near East 1.1 1979

Übung

Das Hethiterreich nach archäologischen Quellen, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Schachner)
In dieser Übung liegt der Schwerpunkt auf der Vorstellung und Besprechung der archäologischen Denkmäler des hethitischen Reiches in Anatolien. Dabei werden die Übergangsphase vor dem Enstehen und nach dem Zusammenbruch des Reiches gleichfalls behandelt. Ein Schwerpunkt bildet die Beschäftigung mit den neueren Funden aus Bogazköy, Kushakli und Ortaköy, die bisher kaum bekannt sind. Ergänzt wird die Übung durch Ausblicke insbesondere auf die Situation in Westanatolien und Nordsyrien, Regionen, die zeitweise in den hethitischen Blickwinkel rückten.

Völker und Kulturen in Syrien zur Späten Bronzezeit: Mitanni, Hethiter, Assyrer, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Institut, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 06.05.99 (Einwag)
Diese Übung, die sich mit den Völker und Kulturen der Späten Bronzezeit in Syrien (Mitanni, Hethiter und Assyrer) befasst, trifft ein Desiderat im Lehrangebot, welches seit längerem nicht mehr angeboten wurde, oder nur 'en passant' gestreift werden konnte. Die rasante Entwicklung der aktuellen Forschung in diesem Bereich sowie die umfangreiche Ausgrabungstätigkeit, die gerade in Syrien zu vermerken ist, machen es unabdinglich, daß diesem Umstand in der Lehre in adaequater Form Rechnung getragen wird. Der Ausführende, der für diese Lehrveranstaltung gewonnen werden konnte, ist in besonderer Weise prädestiniert für diese Aufgabe: durch seine bisherige Tätigkeiten und profunde Landeskenntnisse. Bereits während seines Studiums hat er an zahlreichen Ausgrabungskampagnen in Syrien teilgenommen. Durch eine vormalige Anstellung beim DAI-Damaskus ist er mit der Forschung und den Ausgrabungen in Syrien bestens vertraut und kennt darüberhinaus alle relevanten Fundplätze aus eigener Anschauung. Er ist selbst an der Leitung der Ausgrabung in Tall Bazi am Euphrat beteiligt, die wichtige neue Aufschlüsse zur Erforschung dieser Region beitrug.

Methoden der Feldarchäologie II (Lehrgrabung) (Anzenberger)
Details der geplanten Lehrgrabung in den Semesterferien werden in der Vorbesprechung am 3. Mai bekanntgegeben. Interessenten sollten unbedingt an dieser Vorbesprechung teilnehmen oder sich vorher dafür im Sekretariat anmelden.

Einführung in die Benutzung der Bibliothek und der Kataloge: Mo 03.05.99, 11 Uhr s.t., Institut, Feldmochinger Str. 7, Bibliothek