Vorderasiatische Archäologie
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Vorlesungsverzeichnis WS 1998/99

Vorbesprechung: Montag 02.11.1998, 10 Uhr, Feldmochinger Str. 7, Bibliothek

Vorlesungen
Gesellschaft und Kunst im Alten Mesopotamien, 2-stündig, Di 11-13 Uhr, Hauptgebäde HS 223, Beginn 10.11.98 (Nunn)
Grundzüge der Archäologie Anatoliens: von Nevali Cori bis Gordion, 2-stündig, Do 9-11 Uhr, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.11.98 (Kroll)

Hauptseminar
Korrigenda und Addenda zum Weltatlas Alter Kulturen: Mesopotamien, 2-stündig, Do 15-17 Uhr, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.11.97 (Roaf)

Proseminar
Aktuelle Forschungs- und Ausgrabungsprojekte im Vergleich: von der Foliopublikation zur Präsentation im Internet, 2-stündig, Do 13-15 Uhr, HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.11.98 (Kroll)

Archäologisches Kolloquium
Für Magistranden und Doktoranden, 2-stündig, nach Vereinbarung, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7 (Roaf)

Einführungskurse
I: Quellen, Methoden, Praktiken und Theorien in der Vorderasiatischen Archäologie, 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 04.11.98 (Roaf)
II: Völker und Kulturen des alten Vorderasiens, 2-stündig, Do 11-13 Uhr, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.11.98 (Roaf)

Übungen
Grundzüge der Archäologie Syriens: vom präkeramischen Neolithikum bis zur postassyrischen Zeit, 2-stündig, Do. 16.30-18 Uhr, Institut HS 08, Feldmochinger Str. 7, Beginn 05.11.98 (Otto)
Methoden der Feldarchäologie, 2-stündig, Mi 18-20 Uhr, Institut, Feldmochinger Str. 7 (Eickhoff)

Archäologisches Tutorium
Für Studenten im Grund- und Hauptstudium, 1-stündig, Mi 18-20 Uhr, Institut, Feldmochinger Str. 7 (Nunn)

(kommentiert)

Einführungskurse
I: Quellen, Methoden, Praktiken und Theorien in der Vorderasiatischen Archäologie (Roaf)
Diese Veranstaltung soll Studienanfängern eine Einführung in die Methodik der Vorderasiatischen Archäologie geben. Kulturwissenschaftliche sowie naturwissenschaftliche Methoden werden vorgestellt. Hinweise zu Literatur und anderen Informationsquellen werden gegeben. Forschungsmethoden der Ausgrabung und Fundbearbeitung werden ebenfalls erklärt. Bestimmte Fundgattungen wie Keramik und Siegel werden auch ausführlich geprüft. Ziel der Veranstaltung ist es, gute Kenntnisse der besten modernen archäologischen Praktiken und Methoden zu vermitteln. Im Laufe des Einführungskurses werden zwei 1-stündige Klausuren geschrieben.

II: Völker und Kulturen des alten Vorderasien (Roaf)
In dem Einführungskurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung des alten Vorderasien vermittelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mesopotamien und den benachbarten Hochkulturen. Verschiedene prähistorische Kulturen werden vorgestellt, sowie antike Völker wie Sumerer, Babyloner, Assyrer, Hethiter, Urartäer und Perser. Für jede Kultur beziehungsweise jedes Volk wird ein Überblick über die Chronologie, die wichtigsten Kulturcharakteristika und die wissenschaftlich herausragenden Fundplätze und Funde gegeben. Ziel der Veranstaltung ist es, allgemeine Kenntnisse auf dem ganzen Gebiet der Vorderasiatischen Archäologie zu vermitteln. Im Laufe des Einführungskurses werden zwei 1-stündige Klausuren geschrieben.

Hauptseminar
Korrigenda und Addenda zum Bildatlas der Weltkulturen: Mesopotamien (Roaf)
Eines der Standardwerke der Vorderasiatischen Archäologie ist der Bildatlas Mesopotamiens. Schon jetzt ist er zehn Jahre veraltet. Trotz des günstigen Preises hat dieses Buch mehrere Fehler: viele der übersetzten Begriffe sind eigenartig, Quellengaben fehlen fast völlig, und neue Entdeckungen und Studien haben darin publizierte Ergebnisse widerlegt. Der Zweck dieses Seminars ist spezifische Themen auf den aktuellen Stand zu bringen.

Proseminar
Aktuelle Forschungs- und Ausgrabungsprojekte im Vergleich: von der Foliopublikation zur Präsentation im Internet (Kroll)
Forschungs- und Ausgrabungprojekte im Vorderen Orient werden der Fachwelt und der Öffentlichkeit in einer Vielzahl von gedruckten Publikationen vorgestellt, ähnlich wie es schon vor 150 Jahren praktiziert wurde. Permanent steigende Druckkosten und knappere Mittel erfordern jedoch langfristig sparsamere Alternativen. Seit bald 20 Jahren werden Texte und Bilder bereits elektronisch erfasst, wenn auch meist nur, um sie dann wieder konventionell als gedrucktes Material vorzustellen. Erst seit einigen Jahren bieten sich Alternativen durch die Erfindung der CD-ROM und die Verbreitung des Internets an. An ausgewählten Projekten im Vorderen Orient soll dokumentiert werden, inwieweit konventionelle Publikationen bestehen können und nach wie vor notwendig sind, inwieweit moderne Publikationsmöglichkeiten eine alternative Veröffentlichungsweise darstellen. Vorzugsweise werden derartige Projekte behandelt, wo bereits neben konventionellen Methoden moderne Publikationsmöglichkeiten genutzt werden, so z. B. Catal Hüyük/Türkei, Tell Chuera/Syrien, Nippur/Iraq, Hazor/Israel, Nahal Tillah/Israel, Sos Hüyük/Türkei, Beirut/Libanon u. a. Im Vordergrund steht dabei in jedem Fall ein inhaltlicher Überblick über das jeweilige Forschungsprojekt, die Methoden, Ziele und Ergebnisse. Zur Einführung wird die Homepage des Instituts empfohlen.

Archäologisches Kolloquium
Für Doktoranden und Magistranden (Roaf)
Ziel dieses Kolloquiums ist es, Hauptfachstudenten und interessierten Nebenfachstudenten Gelegenheit zu geben über ihre Studien zu diskutieren und ihre laufenden Forschungen vorzustellen.

Vorlesung
Grundzüge der Archäologie Anatoliens: von Nevalo Çori bis Gordion (Kroll)
Ähnlich wie in Syrien oder in Iran mangelt es in Anatolien seit vielen Jahren an einer umfassenden kulturgeschichtlichen Darstellung vom Beginn des Neolithikums bis zur Eroberung des Landes durch die Achämeniden. So gehören die Darstellungen von Bittel oder Akurgal, obwohl seit langem durch neue Funde zu ergänzen, auch weiterhin zu den wichtigsten Gesamtdarstellungen. Die Grabungen und Forschungen der letzten Jahrzehnte haben indes eine Fülle an neuem Material und zusätzlichen Erkenntnissen erbracht, die in dieser Lehrveranstaltung vorgestellt werden sollen. Besonders zu nennen sind dabei neue Fundplätze wie Göbekli Tepe, Nevali Çori, Asikli Hüyïk, Kurucay, Ortaköy, Kuschakli sowie neue Ausgrabungen in seit langem bekannten Orten wie Catal Hüyük, Arslantepe/Malatya, Troja, Kültepe, Ikiztepe, Bogazköy, Alaca, Ortaköy, Kerkenes Dag oder Gordion. Der Schwerpunkt dieser Vorlesung wird auf Zentral- und West-Anatolien liegen, auf der Kultur der Hethiter, ihrer Vorgänger und ihrer Nachfolgestaaten. Die Archäologie Ost-Anatoliens und Transkaukasiens wird separat im WS 1999/2000 behandelt, der Iran in der Eisenzeit im SS 1999.

Einführende Literatur: Archaeology in Turkey, jeweils im American Journal of Archaeology, zuletzt in Vol. 101, 1997, 241-274

Vorlesung
Gesellschaft und Kunst im Alten Mesopotamien (Nunn)
Einige Kunstwerke der mesopotamischen Kunst wie etwa die im British Museum ausgestellten neuassyrischen Orthostatenreliefs sind weltberühmt. Wer aber schuf sie? Künstler oder Handwerker? Wie war das Verhältnis zwischen Auftraggeber und Ausführendem, zwischen Schöpfer und Rezipienten? Für wen waren diese Kunstwerke, also diese Bilder gedacht? Anhand ausgewählter Beispiele, die aus der gesamten Bandbreite altmesopotamischer Kunst stammen, werden wir uns fragen, wie diese Kunst entstand. Wir behandeln keine stilistischen Entwicklungen, sondern die soziale Rolle der Bilder, aus denen die Kunst besteht. In dieser Vorlesung geht es um die Macht religiöser und politischer Bilder und um ihre Wirkungsweise in der Gesellschaft. Es geht um Götter- und Menschendarstellungen, um den Kult an Bildern, um ihre Zeitlosigkeit oder ihre Zerstörung. Schließlich versuchen wir das weite Feld des Bildes in der Volkskunst und des Bildes als magisches Schutzbild zu berücksichigen. Die selben Fragen lassen sich auf so unterschiedliche Erscheinungsformen wie die neolithischen Wandmalereien und die Muttergottheiten von Çatal Hüyük als auch auf die raffiniert bemalte Keramik der Halaf-Zeit oder den großartigen Dekor der neuassyrischen und achämenidischen Paläste anwenden.

Übungen
Grundzüge der Archäologie Syriens: vom präkeramischen Neolithikum bis zur postassyrischen Zeit (Otto)
Syrien ist seit einigen Jahren das einzige Kernland der Vorderasiatischen Archäologie, wo problemlos Feldforschungen durchgeführt werden können. Dies hat zu einer sprunghaften Zunahme der Grabungs- und Survey-Aktivitäten in Syrien geführt. Diese Übung vermittelt einen Überblick über die für Außenstehende oft verwirrende Fülle neuerer und älterer Feldforschungen, über die (im Gegensatz zu Babylonien) noch keine zusammenfassenden Standardwerke vorliegen. Die Gliederung der Übung erfolgt einerseits nach Epochen (vom präkeramischen Neolithikum bis zur postassyrischen Zeit), andererseits nach geographisch-klimatischen Naturräumen. Besonderer Schwerpunkt wird auf der Archäologie und Geschichte der Bronzezeit liegen, die fälschlich oft als prähistorisch bezeichnet wird, aber gerade in Syrien durch zahlreiche Schriftquellen erhellt wird.

Methoden der Feldarchäologie (Eickhoff)
Anhand beispielhafter Ausgrabungen im Orient und Europa werden in der Theorie unterschiedliche Grabungsmethoden und Vorgehensweisen erörtert. Hier werden Probleme von der Vorbereitung, der Organisation bis hin zur Durchführung, der Dokumentation und der Publikation einer wissenschaftlichen Ausgrabung behandelt. Neben den traditionellen Arbeitsweisen einer Ausgrabung sollen auch Ein- bzw. Ausblicke in neue Methoden gegeben werden, die moderne Techniken/Technologien ermöglichen. Genannt seien hierbei vor allem neue Vermessungs- und Dokumentationsweisen mittels Computeranwendungen. Die Übung soll den Teilnehmern die Möglichkeit in die Hand geben, sich später auf einer Ausgrabung zurechtzufinden und Probleme spezifisch angehen und lösen zu können. Gleichzeitig soll die Übung aber auch helfen, sich kritisch und gezielt mit Ausgrabungspublikationen auseinanderzusetzen. Gerade jetzt, wo es immer schwieriger wird, einen Grabungsplatz im Orient zu finden und dort die nötigen Erfahrungen in der Feldforschung zu erlangen, ist es dringend notwendig sich mit den damit zusammenhängenden Problemen zumindest theoretisch auseinanderzusetzen, da die Ausgrabung auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Vorderasiatischen Archäologie darstellen wird. Für das SoSe 1999 ist im Anschluss an diese Übung eine Lehrgrabung (voraussichtlich im August 99) geplant.

Archäologisches Tutorium
Für Studenten im Grund- und Hauptstudium (Nunn)