Vorderasiatische Archäologie
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Hund

PICT1252 Bronzeplättchen Hund 1 slide

IB 13c

Gepunztes Bronzeplättchen: Der Typus des auf den Bronzeplättchen wiedergegebenen Hundes als stehohrig und mittellang behaart lässt keine Rückschlüsse auf eine Funktion oder auf einen szenischen Zusammenhang zu.

Umzeichnungen Hund 13c

PICT1259 Bronzeplättchen Hund 3 slide

IB 13a

Dieser Hund weist am Rücken stilisierte Haare auf, die sich wie eine Stehmähne ausnehmen. Allerdings deutet eine Stehmähne auf einen Erregungszustand des Tieres hin, wozu die liegende Position nicht so recht passen will.

Umzeichnungen Hund 13a

PICT1255 Bronzeplättchen Hund 2 slide

IB 13b

Auch an diesem Hund lassen sich entlang der Rückenkontur Haare feststellen, die als Stehmähne gedeutet werden können. Vielleicht ist durch die Binnenzeichnung aber nur das stilisierte Fell gemeint.

Umzeichnungen Hund 13b

PICT1260 Terrakotte Hund 3 slide

IB 1828

Bärtiger Mann mit Hund. Der Hund auf dieser Terrakotte ist als sehr groß dargestellt, mit einem wuchtigen Kopf und kräftigen Pfoten; zudem trägt er ein breites Halsband. Die Identifizierung als Kampfhund ergibt sich aus dem szenischen Zusammenhang vollständiger erhaltener Abbildungen.

Parallele Hundekampf

IB 29 Bronze-Figurine Kniender mit Hund nach rechts

IB 29

Kniender mit Hund.

Isin Rampe mit Hundegräbern

Isin I, Plan 3

Nordöstlich des Gula-Tempels führt eine 4,5 m breite und 32 m lange, mit gebrannten Ziegeln gepflasterte Rampe zum Tempel hinauf; darüber und daneben fanden sich 33 Hunde-bestattungen.

Isin IB 18 Hundefigurine mit Inschrift

IB 18

Die in Isin gefundene Hunde-Terrakotte trägt eine Weihinschrift an Gula.

isin

Caniden (Familie der Hunde) bekleiden im 2. Jahrtausend v. Chr. eine besondere Stellung, indem sie als Begleit- und Symboltier der Göttin Gula auftreten. Die Bedeutung des Hundes in der Heilkunst könnte von der antiseptischen Wirkung seines Speichels herrühren, die diesem zugeschrieben wird.

Als eine weitere, weniger ansprechende Interpretationsmöglichkeit könnte die Rolle des Sündenbocks in Betracht kommen, die die im Tempelbezirk gehaltenen Hunde gespielt haben dürften. Die therapeutischen Maßnahmen gründeten demnach auf einer rituellen Mensch-Tier-Beziehung, bei der die Erkrankung auf die Hunde übertragen wurde. Mit physischer Gewalt sollte die Krankheit vertrieben werden. Die bestatteten Hunde weisen eine erhebliche Anzahl von Knochenbrüchen auf, die zwar nicht unbedingt tödlich, jedoch nicht immer ausgeheilt waren.

Ebenso legen die in Isin vorgefundenen Hundebestattungen einen besonderen Status des Hundes nahe. Aus dem Alten Orient sind Tierbestattungen sonst nicht bekannt, anders als in Ägypten, wo sich Mumien verschiedener Tierarten finden.

Die Skelette der bestatteten Hunde belegen Tiere unterschiedlicher Größe. Sie waren mit einer Widerristhöhe von ca. 40 bis 65 cm mittelgroß bis groß. Es sind ebenso schlankwüchsige wie kräftiger gebaute Hunde vertreten. Gemeinsam sind ihnen Stehohren, mittellanges Fell und eine offen nach oben gebogene Rute. Aus archäozoologischer Sicht bleibt die Frage ungeklärt, ob eine gezielte Hundezucht stattfand. Ein Zusammenhang zwischen prähistorischen sowie historischen Hundetypen und heutigen Rassen besteht nicht.

Anhand von Hundeabbildungen können ebenfalls verschiedene Typen nachgewiesen werden. Diese lassen sich einerseits als Tiere mit gedrungenem, kräftigen Körperbau klassifizieren, die sich vielleicht deshalb gut für Hundekämpfe eigneten, in denen sie zu sehen sind. Andererseits finden sich Illustrationen, die anders aussehende Hunde ohne erkennbaren Kontext zeigen.