Vorderasiatische Archäologie
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Isin und Gula

Isin Gulatempel Hofpflaster Ziegelinschrift KurigalzuDie Pflasterplatten in Hof B trugen eine gestempelte Bauinschrift von König Kurigalzu (14. Jahrhundert v. Chr.).

gestempelte Fußbodenplatte Kurigalzu 300

Der Text des Stempels nennt neben der Empfängerin der Weihung auch den Namen des Bauherrn:

Isin Gulatempel Hof B Kurigalzu Stempelziegel Inschrift

Kniender IB 1260 en faceKniender IB 1260 ProfilDarstellungen von Menschen, die auf bestimmte Körperteile hinweisen, wie diese Figurine eines knienden Mannes mit der Hand am Rücken, werden als Votivgaben oder zum Dank für Heilung interpretiert.

Isin

Die im Südirak gelegene Stadt Isin wurde zwischen 1973 und 1989 von einem Team des Instituts für Vorderasiatische Archäologie der LMU München unter der Leitung von Barthel Hrouda ausgegraben.

Das bemerkenswerteste Ergebnis war die Auffindung und Freilegung des Gula-Tempels, des Hauptheiligtums der Stadtpatronin. An der höchsten Stelle der Ruine im Westen gelegen, wurde die Tempelanlage der Stadtgöttin Gula, die auch die „Herrin von Isin“ genannt wird, auf einer Fläche von mindestens 50 m x 60 m größtenteils ausgegraben. Eine Temenosmauer fand sich im Abstand von ca. 15 m zur Tempelmauer.

Isin Gula-Tempel mit Raumnummern geschwärzt hervorgehoben

Im Gula-Tempel identifizierten die Ausgräber zwei Cellae, die sie aufgrund von Schriftfunden der Göttin Gula (Raum VII) und ihrem Gemahl Ninurta (Raum XIX) zuwiesen. Die Deutung von Raum VII (s. farbige Markierung) als Cella für Gula erfolgte wegen seiner Lage am Haupthof und der eindeutigen Prominenz als Cella der Tempelpatronin.

Gula

Im mesopotamischen Pantheon war Gula die Heilgöttin. Zahlreiche Objekte verweisen darauf, dass der Gula-Tempel von Isin eine Art Wallfahrtsort gewesen sein dürfte. Er erfuhr offenbar viele Besuche von Menschen, die um Heilung baten oder nach einer Genesung Dank abstatten wollten.