Der Fundort und sein Umfeld
Gohar Tepe liegt in der iranischen Provinz Mazandaran, etwa 33 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Sari (Koordinaten 36°40’43’’ Nord und 53°24’01’’ Ost). Es handelt sich um einen relativ großen, aber dabei vergleichsweise flachen Hügel, der in mehrere einzelne Erhebungen gegliedert ist. Der zentrale Haupthügel umfasst etwa 10 Hektar. Zusammen mit den umliegenden Erhebungen beläuft sich die Gesamtfläche der Siedlung jedoch auf annähernd 50 Hektar. Damit ist Gohar Tepe die größte archäologische Fundstelle in der Küstenebene von Mazandaran.
Bronze- und eisenzeitliche Fundorte in Nordiran
Entdeckt wurde der Fundort während eines Surveys, welcher in den Jahren 2000 und 2002 in der Küstenebene des östlichen Mazandaran durchgeführt wurde. Hierbei wurde die überregionale Bedeutung des Fundortes schnell erkannt, ebenso aber seine Gefährdung durch rezente landwirtschaftliche Tätigkeiten. Deshalb begann die Cultural Heritage Organisation von Mazandaran bereits im Jahr 2003 mit archäologischen Ausgrabungen in Gohar Tepe, die seit dem Frühling 2009 als Gemeinschaftsprojekt mit der Universität München durchgeführt werden. Der Fundort besitzt eine ausgesprochen günstige Lage. Während sich die ersten Ausläufer des Alborzgebirges nur wenige hundert Meter südlich erheben, ist die Küste des Kaspischen Meeres in nördlicher Richtung heute nur wenige Kilometer entfernt. Die heutige Hauptstraße von Sari nach Gorgan führt knapp am südlichen Rand des Hügels vorbei. Es ist davon auszugehen, dass hier bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit eine wichtige Ost-West-Verbindung verlief.
Landschaft bei Gohar Tepe