Vorderasiatische Archäologie
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Geologie

Seit dem Herbst 2002 wurden geomorphologische Untersuchungen durch Prof. Dr. Helmut Brückner, Dr. Anja Zander und Dr. Karl-Heinz Müller, Department Geographie der Universität Marburg, durchgeführt.

Sie konzentrieren sich auf drei Themen: 1. Die Erforschung der näheren und weiteren Umgebung der Fundstelle, bei der an mehreren Stellen Spuren eines antiken (Mangroven-)Sumpfes festgestellt wurden, 2. die verschiedenen Schichten von Beachrock-Streifen, die in der Grabung nachgewiesen wurden, und 3. die Aufnahme von Plana und Profilen zur Dokumentation der Stratigraphie in der Grabung selbst.

Mangrovensumpf

Bei der Untersuchung der Umgebung wurden an mehreren Stellen Reste eines antiken Mangrovensumpfes festgestellt. Diese geologische Situation zog über einen längeren Zeitraum die Kamele und dadurch auch die Menschen an.

In Profilen außerhalb der Grabung wurden antike Mangrovenstümpfe entdeckt. Einer davon konnte auch geborgen werden und ist heute im Dubai Museum ausgestellt.

Die Zeichnung zeigt das Profil eines Baggerschnitts (Nr. 6-8), in dem durch einen glücklichen Zufall antike Baumstümpfe entdeckt wurde; inzwischen haben Untersuchungen den am besten erhaltenen als Mangrove (Avicennia marina) identifiziert, der auch heute auf der Arabischen Halbinsel vorkommenden Art. Die C14-Analyse für den Baumstamm (Probenentnahme durch ein Kreuz gekennzeichnet) ergab ein Alter von  6200 ± 50 Jahre  v. u. Z., d. h. 5255-5062 v. Chr.

An der Vorderseite befanden sich noch Austern (Saccostrea cuccullata [Born, 1778]), die zusammen mit einer grauen Reduktionsschicht vor und hinter dem Baumstamm auf ein feuchtes Milieu hinweisen.

Die Mangroven datieren einige Jahrhunderte früher als der Höhepunkt der marinen Transgression im frühen Holozän, während der sogenannten Atlantic Period.

Untersuchungen an anderer Stelle im Frühjahr 2003  nahe den Dubai Marina erbrachten wiederum Beweise für die frühere Existenz eines Sumpfes mit Mangroven, vielleicht jünger als der zuerst entdeckte. Wie auf dem Plan zu erkennen ist, befindet sich dieser zweite Sumpf (nahe Nr. 19) näher an der heutigen Küstenlinie und könnte den nächsten Schritt in der allmählichen Regression der Küstenlinie darstellen.