Vorderasiatische Archäologie
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Höhlensystem

Nur wenige hundert Meter östlich der Stelle, an der die Strasse zu allen Zeiten den Dibni Fluss, den östlichen Quellfluss des Tigris, überqueren muss, scheint dieser einem Felsmassiv zu entspringen. Tatsächlich fließt der Fluss etwa 900 m durch einen natürlichen Tunnel unter dem Ausläufer des Korha Dagi hindurch, um dann in Birkleyn (zu deutsch: die Stelle, an der er entspringt) aus dem Berg herauszukommen. Da diese einmalige geographische Konstellation bis in die frühe Neuzeit nicht verstanden wurde, galt die Stelle den antiken Autoren (z. B. Plinius) als einer der Übergänge in die Unterwelt. Obwohl in den altorientalischen Keilschriftquellen keine besondere mythische Bedeutung überliefert ist, hatte der Ort zweifelsohne eine erhebliche Anziehung, die neben der strategischen Bedeutung des Passes ausschlaggebend für die Anbringung der Reliefs und Inschriften war.

Parallel zu dem Felsmassiv, unter dem der Fluss fließt, liegt nördlich ein zweites Massiv, die zusammen einen etwa 100-150 m breiten und 750-800 m langen Canyon einfassen. In der Südflanke des nördlichen Felsmassivs befinden sich insgesamt drei große Höhlen bzw. Höhlensysteme, die alle Spuren menschlicher Nutzung aufweisen. Nach Auskunft von Ugur Dogan (Institut für Geographie, Universität Ankara) folgen alle Höhlen natürlichen Rissen im Berg, deren Entstehung auf die noch andauernden Prozesse an den Grenzen zwischen der arabischen und eurasischen Platte zurückzuführen sind. Die Bruchlinien verlaufen nordöstlich-südwestlich durch das Gebiet um die Birkleyn Höhlen.