Vorderasiatische Archäologie
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Tigris 1

Zwei der Inschriften (Tigris 1 und 2) sind jeweils mit einem Relief verbunden, eine dritte (Tigris 3) steht für sich allein. Sie wurden alle an der Felswand angebracht, die das Nordufer des Flusses bildet. Das ältestes Relief ist gleichzeitig auch das am besten erhaltene und liegt am weitesten westlich aus der Höhle heraus. Es zeigt Tiglatpilesar I. (1114-1076 v. Chr.) und wird links von einer Inschrift begleitet, von der ein Zeichen aufgrund von Platzmangel rechts vom Königs gemeißelt wurde. Inschrift und Relief wurden wie alle übrigen auf einem vorher nicht besonders geglätteten Untergrund angebracht. Das jedoch im Vergleich zu den beiden jüngeren Reliefs in Birkleyn mit relativ tiefen Linien ausgeführte Relief zeigt den König stehend, nach links gewendet und die rechte Hand in einer Anbetungsgeste erhoben. In der linken hält er einen Keulenstab.

Die Inschrift (Tigris 1) befindet sich links vom König und lautet (nach der Bearbeitung von Karen Radner):

„Mit der Unterstützung von Assur, Shamash (und) Adad, den großen Göttern, meinen Herren, bin ich Tukulti-apil-Esharra (Tiglath-pileser I.), König von Assyrien, Sohn des Assur-reshi-ishshi, König von Assyrien, Sohn des Mutakkil-Nusku, ebenfalls König von Assyrien, Eroberer (des Gebietes) des großen Meeres des Amurru-Landes (= Mittelmeer) und des Meeres des Nairi-Landes (= Vansee), dreimal zum Nairi-Land gegangen.“

Ein Vergleich mit älteren Aufnahmen zeigt, dass sich die wahrscheinlich in den frühen 1970er Jahren entstandene Beschädigung der Inschrift seither erheblich vergrößert hat und heute bereits etwa ein Viertel verloren gegangen ist.